Der ideale Therapiehund

Immer wieder wird die Frage nach dem idealen Therapie- oder Behindertenbegleithund gestellt. Aus theoretisch psychologischer Sicht sollte er mittelgroß und in ein helles Schmusefell gehüllt sein.

Charly (Carl vom Therapie Hunde Hof) hat sich prächtig entwickelt. Sein Fell ist ein wenig eingekürzt.
Charly (Carl vom Therapie Hunde Hof). Sein Fell ist ein wenig eingekürzt.

Meine bisher gesammelten Erfahrungen sagen: Den idealen Therapie- oder Behindertenbegleithund gibt es nicht. Das äußere Erscheinungsbild ist nicht das wichtigste, sondern die Charaktereigenschaften: Ein sicheres, ruhiges Wesen, geringe Aggressionsbereitschaft, Führigkeit, Freundlichkeit, soziales Verhalten, Interesse am Menschen, wenig Misstrauen gegenüber Fremden, wenig territoriales Verhalten, hohe Sensibilität gegenüber Stimmungen (Empathie) und zugleich hohe Resistenz gegenüber Umweltstress zeichnen einen guten Therapie- oder Behindertenbegleithund aus.

Zugleich sollten sie gelernt haben, mit Artgenossen und Menschen zu kommunizieren. Nicht zu vernachlässigen ist die Gesundheit. Die Arbeit als Therapie- oder Behindertenbegleithund ist sehr anstrengend. Schmerzen können auch beim geduldigsten Hund aggressive Reaktionen auslösen.

erster Eisatz bei den Senioren
erster Eisatz bei den Senioren

Die wesentlichen Charaktereigenschaften eines Hundes werden schon in sehr frühen Entwicklungsetappen geprägt. Bis zur 16 Lebenswoche werden die wesentlichsten Grundlagen für das gesamte Leben gelegt. Deshalb ist bei der Auswahl eines Welpen oder Junghundes für die Ausbildung von Vorteil, einen Züchter zu finden, der mit dem nötigen Wissen ausgestattet, die Welpen schon frühzeitig auf ihre zukünftige Aufgabe vorbereitet. Hunde verschiedenster Rassen oder Mischlinge sind erfolgreich im Einsatz.

hier muss sehr aufgepasst werden, denn die Senioren nehmen die Welpen meist sehr falsch hoch und tun den Welpen dadurch weh
hier muss sehr aufgepasst werden, denn die Senioren nehmen die Welpen meist sehr falsch hoch und tun den Welpen dadurch weh

Die Beziehung zu einem Tier wird auch durch sein Äußeres bestimmt. So sollt sich jeder einer Rasse zuwenden, die ihn besonders anspricht, mit deren Fellstruktur er zurecht kommt und deren Temperament dem seinen entspricht. Wobei alle Eigenschaften auch innerhalb eines Wurfes stark variieren können. Der Rat eines Züchters kann hier helfen.

Bearded Collies

Ich liebe nicht nur das wuselige Fell meiner Bearded Collies, sondern besonders ihr bezauberndes Wesen. Eva-Maria Krämer schreibt in ihrem Buch „Bearded Collie“:

„Der Bearded Collie ist ein lustiger Familienhund mit sprühendem Temperament… Dieser liebenswerte Zottelhund ist ein ganz besonderer Menschenfreund….“

Ich erlebe sie nun schon seit 24 Jahren als intelligente, lernfreudige, leicht zu führende Hunde, die beschäftigt werden wollen, sich jedoch nicht aufdrängen und sich jeder Situation schnell anzupassen vermögen. Ein Hund mit Ideen, der voller Lebensfreude steckt die er mühelos auf seinen Menschen zu übertragen vermag. Ein gesunder Bearded Collie hat ein pflegeleichtes Fell, dass einmal in der Woche gründlich durchgebürstet ein tadelloser Mantel ist. Die langen Haare sind wenig in der Wohnung zu finden, weil abgestorbene Haare ausgebürstet werden müssen. Bei nassem Wetter bringt der Beardie schon mal Schmutz mit in die Wohnung. Darauf muss man sich einrichten. Ihre liebenswerte Art entschädigt vielfach dafür.

Es gibt inzwischen viele Bearded Collies die erfolgreich als Therapie- oder Schulhunde arbeiten. Darunter einige aus meiner Zucht

Havaneser

Die kleinen Kobolde schaffen es leicht, jeden zum Lachen zu bringen. Havaneser sind echte Gute-Laune-Hunde. Sie lernen sehr schnell und sehr gern. Hat Mensch keine Zeit können sie sich gut allein beschäftigen, nicht immer nur mit den Dingen die vorgesehen sind.

Havaneser wollen, wie wohl die meisten Hunde, einfach immer dabei sein. Sie sind für fast jede Aktivität begeisterte Partner. Dabei sind Havaneser grundsätzlich sehr Stress resistent und belastbar. Bei entsprechender Welpenprägung lieben Havaneser alle Menschen und ganz besonders Kinder.

Ihre große Neugier und Aufgeschlossenheit, gepaart mit ihrem lustigen Aussehen, sind beste Voraussetzungen für eine sehr erfolgreiche Arbeit als Therapiehund. Ihre hohe Aufmerksamkeit und sehr gute Nase macht sie, aus meiner Sicht, sehr geeignet für die Ausbildung als Behindertenbegleithund zum Anzeigen von Anfällen verschiedenster Art.

Seit dem Jahr 2006 lebe und arbeite ich mit Hunden dieser tollen Rasse und noch immer bringen sie mich mindestens einmal am Tag zum herzhaften Lachen.

Wenn Sie noch mehr über dieses Thema und meine Arbeit erfahren wollen oder Fragen dazu haben, schicken Sie mir doch eine E-Mail an karin(ät)mit-hunden-therapieren.de

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