Wie alles begann

Die Liebe zum Bearded Collie überkam mich, wie so viele, durch Zufall.

Ein plötzlicher, nicht gerade freiwilliger Umzug hatte zur Folge, dass meine Kinder und ich uns schweren Herzens von unserm „Wildfang“ Ricki, einem ungeheuer liebenswerten, unerzogenen, temperamentvollen Irish Setter trennen mussten. Er kannte das Leben in einer Wohnung nicht. Das Wissen, dass er ein sehr schönes neues zu Hause gefunden hat, tröstete nur wenig über den Verlust hinweg.

Die Suche

Beim gemeinsamen blättern in einem Buch über Hunderassen waren meine Tochter und ich sofort einig, wenn mal wieder ein Hund zu uns kommen kann, dann nur ein Bearded Collie. Eine Anzeige in unserer regionalen Zeitung teilte mir einige Zeit später mit, dass Bearded Collie Welpen abzugeben sind, in Schulzendorf bei Berlin. So kam im Februar 1997, im Alter von 15 Wochen, die Hündin Hornikecy du Chateau du Lac, genannt Kecy, zu uns.

Sie war so süß und so ängstlich. Sie bezauberte uns mit ihrem Wesen, ihrem Temperament und ihrer Erscheinung, wir waren glückliche Hundebesitzer. Die Ängstlichkeit war zuweilen sehr anstrengend, aber wir richteten uns damit ein.

 Der Zweithund

Die Kinder wurden größer und gingen der Reihe nach aus dem Haus. Es war zu erwarten, dass die Zeiten, allein zu Hause sein zu müssen, für Kecy länger würden. Deshalb sollte sie eine vierbeinige Kumpeline bekommen, natürlich ein Beardie. Dieter, der inzwischen bei uns eingezogen war, konnte sich nicht so schnell mit dem Gedanken anfreunden. Ein Hund in der Wohnung, und dann noch so ein großer war nicht unbedingt sein Ding. Letztendlich willigte er unter der Maßgabe ein, dass der nächste Hund Nelly heißt und sein Hund werde.

Bis dahin hatte ich mich kaum mit der Rassehunde Zucht beschäftigt. In der Nachbarschaft gab es einen Wurf von reinrassigen Beardies ohne Papiere. Den Vater hatte ich einmal gesehen, geschoren. Die Mutter war ein Traum von einem Beardie. Der Wurf war sehr munter. Die kleinste, frechste und mutigste Hündin zog bei uns ein. So kam Nelly zu uns.

  Die Therapiearbeit

Mit Nelly und gemeinsam mit meinem damaligen Lebensgefährten Dieter begann ein ganz neues „Kapitel Hund“ für mich. Auf der Suche nach einer neuen beruflichen Perspektive entdeckte ich die Therapiehundearbeit. Mit Nelly begann ich Schulen und Seniorenheime zu besuchen und wir machten eine Ausbildung zum Therapiehunde-Team. Durch diese intensive Arbeit mit dem Hund wurde mein Interesse an der Zucht geweckt.
 

Die Zucht

Lange habe ich nach einer Zuchthündin gesucht. Auf einer Ausstellung lernte ich W. Stange kennen. Wir kamen ins Gespräch, natürlich über Bearded Collies. Wir verabredeten uns, damit ich seinen Zwinger, von den Wald-Geistern, kennen lernen konnten. Die Zuchthündin und die Bedingungen für die Aufzucht gefielen mir, hier wollte ich einen Welpen für die spätere Zucht erwerben.

Lange wartete ich geduldig auf die nächste Läufigkeit, dann erwartete ich ungeduldig den Wurf und noch ungeduldiger den ersten Besichtigungstermin.

Lange, sehr lange saß ich vor der Wurfkiste und schaute den erst wenige Tage alten Welpen zu. Wenn sie nicht dreifarbig gewesen wäre, hätte ich mich ohne zögern für Onyx von den Wald-Geistern (Trine) entschieden. Aber ein dreifarbiger Bearded Collie als Stammmutter einer Zucht? Ob sie überhaupt zulassungsfähig war? Die Entscheidung fiel verdammt schwer. Nach gründlichem befragen meines Bauches und telefonischer Rücksprache mit Dieter fiel die Vorentscheidung auf Olga von den Waldgeistern, genannt Frieda. Einige Zeit später besuchten wir gemeinsam die „Wald-Geister“ und entschieden uns für Frieda.

Zwischenzeitlich wurden alle theoretischen und praktischen Voraussetzungen für den Beginn der Zucht geschaffen wie Mitgliedschaft im Bearded Collie Club Deutschland e.V., erfolgreich abgeschlossene Züchterschulung und Zulassung des Zwingers „vom Therapie Hunde Hof“. Mit Friedas Zuchtempfehlung konnte die Zucht, die Erfüllung meines Kindheitstraumes, losgehen.