Tiere sind Gefühlsmenschen – mit äusserst wenig Verstand.
Ganz tief in uns steckt sie drin, in jedem von uns, die tiefe Verbundenheit zur Natur, zur unserer natürlichen belebten und unbelebten Umwelt. Sie ist genetisch verankert in Hirnschichten, die stammesgeschichtlich zu den älteren zählen. Wir sind Bestandteil der Natur.
„Die immer brutaler werdende Technisierung und die damit verbundene Kommerzialisierung der Menschheit erfordert (aber), dass wir die Beziehung zur Natur, der wir entstammen, wieder suchen und unser eigenes Sozialverhalten überprüfen, wenn wir nicht zerstörende Feinde der eigenen Art und damit zur Spezies „Homo non-sapiens stupidus criminalis“ werden wollen.“
(Eberhard Trumler in „Meine wilden Freunde“)
Unsere Hunde sind ein Bindeglied zur Natur. Sie befriedigen ein wenig dies Gefühl, dass da tief in uns steckt.
Konrad Lorenz schrieb einmal in einer sentimentale Phase: „Es gibt nicht nur Menschen und Tiere, es gibt Menschen, Hunde und Tiere.“
Die Hunde haben das gleiche Sozialverhalten wie wir Menschen, nur wir haben es verlernt. In seinem Dasein als Haustier hat Mensch dem vierbeinigen Freund wahrhaft menschliche Eigenschaften angezüchtet. Ein guter Hund ist ein treuer, kluger und tapferer Hund.
In seiner engen Bindung vergisst Mensch nur: Ein Hund ist ein Hund, kein vierbeiniger Mensch. Viele Missverständnisse mit unseren vierbeinigen Freunden entstehen durch die Vermenschlichung des Hundes. Bis hin zu Tatbeständen, die schon der Tierquälerei zuzuordnen sind.
Machen wir uns die Mühe, Hund Hund sein zu lassen und erweisen uns ihm als wohlwollend konsequenter Rudelführer. Wer genau hinschaut, kann viel von ihnen lernen. Hunde sind keine Medizin, die man wie eine Tablette zu sich nehmen kann. Die Wirkungen, die die Gegenwart bzw. der Besuch eines Hundes hervorrufen sind vielfältig und komplex. Regelmäßige Kontakte wirken durchaus auch nachhaltig positiv auf Geist und Körper, so ganz ohne „Chemie“. Die spontane Wirkung, die große Freude, ruft eine ganze Palette von Folgereaktionen hervor.
Vieles dazu ist geschrieben in dem Buch „Menschen brauchen Tiere“ von Prof. Dr. E. Olbrich und Dr. Carola Otterstedt. Lernen wir unsere Vierbeinigen Begleiter zu verstehen, damit sie uns besser verstehen. Behandeln wir sie als Nachfahre des Wolfes, als Hund, mit dem sich Mensch in seiner Entwicklung auf Augenhöhe zusammenschloss. Sie werden es uns Danken mit einer großen Portion an Lebensgewinn, die sie uns einfach so schenken.