Chronik einer Hundegeburt (9)

Nicht gerade gut ausgeschlafen aber inzwischen sehr glücklich über die Geburt der Bearded Collie Welpen.

Müde aber zufrieden mit ihren Welpen – meine liebe Bearded Collie Hündin Hannah

In der Nacht zum 11.04.24 trieb mich meine volle Blase aus dem Bett. Verwundert stellte ich Hannahs Unruhe fest. Sollte die Geburt schon beginnen? Ich hatte erst in 2 Tagen damit gerechnet. Also habe ich alle Hunde in den Garten gelassen und bin halbschlafend hinterher. Hannah hat gepinkelt die anderen schauten irritiert in die Nacht.

Ich taperte wieder ins Bett und schlief gut und fest bis zum frühen Morgen. Hannah war sehr unruhig, das typische Hecheln in der Vorgeburt fehlte. Also in ruhe frühstücken, Hunde, Hühner und Kaninchen Fritz füttern.

Für mich wurde es immer deutlicher, Hannah wird in die Geburt gehen. Für die Hunderunde mit den Havanesern blieb noch genügend Zeit. Hannah blieb mit meiner Mutter zu Hause.

Bei meiner Rückkehr gegen 10 Uhr war es gleich zu erkennen, Hannah hatte die Eröffnungsphase begonnen. Nun hieß es warten und der unruhigen Hannah Gesellschaft zu leisten. Ein echt Nerven raubender Job. Die Hündin weiß selbst nicht was sie will. Hannah wollte in ruhigeren Phasen mit sehr engem Körperkontakt mit mir auf der Couch liegen. Dann wieder raus um heftig zu buddeln. In der gegrabenen Höhle konnte sie inzwischen fast ganz verschwinden.

Oder einfach herumrennen oder herumstehen und in die Luft starren, Plätze wechseln…

Weil die Eröffnungsphase sehr unterschiedlich lang sein kann beobachte ich in dieser Zeit die Hündin ständig.

Es wurde Mittag, es wurde Nachmittag, es wurde Abend. Meine Geduld wurde mal wieder auf eine harte Probe gestellt. Dann waren sie einfach da, die Presswehen. Kräftig und gleichmäßig kamen sie. Nicht all zu lange dann begann Hannah immer häufiger nach ihrer Vulva zu schauen, sich zu drehen, zu schauen und immer nervöser u werden. Sie hatte eindeutig Schmerzen. War Hannah bis dahin noch auf der Couch konnte ich sie mit dem Beginn der eigentlichen Austreibung in die Wurfschale lotsen. Ich saß davor, versuchte Ruhe zu vermitteln. Plötzlich schrie Hannah und saß im glichen Augenblick auf meinem Schoß. Ich fühlte ob der Welpe schon da war. Er war zur Hälfte heraus. Ich hielt ihn fest um ihn mit der nächsten Wehe unterstützend herauszuziehen. Ehe ich denken konnte, ein weiterer herzzerreißender Schrei. Hannah saß zitternd auf der Couch. Meine Hose war nass und der Welpen in meiner Hand. So wurde am 11.04.24 um 21:32 Uhr Hannahs erster Welpe geboren. Er hatte das stattliche Geburtsgewicht von 366g.

Nachdem das muntere Welpchen trocken gerieben war zeigte ich es Hannah. Die zeigte kein Interesse. Mit gutem Zureden konnte ich sie wieder in die Wurfschale lotsen. Der Erstgeborene suchte sich eine Zitze und begann zu trinken. Hannah beruhigte sich etwas. Eine Stunde später kamen wieder Presswehen. Hannah presste den zweiten Welpen, wieder ein Rüde, mit 348g heraus. Kümmerte sich nicht um das was da kam. Kurze Zeit später kam eine kleine Hündin mit 280g, bald darauf noch eine Hündin mit 308 g. Nach Null Uhr dann noch ein schöner kräftiger rüde mit 352g. Alle in schwarz/weiß. Fünf Welpen waren laut Ultraschall im Bauch. Mir schien die Geburt beendet. Mit reichlich Überredungskunst und etwas Nachdruck brachte ich Hannah in den Garten. Erst nach dem Pinkeln durfte sie wieder rein. Die Kiste schnell noch sauber machen und die Familie frisch betten. Dann Hannah füttern und das Wasser frisch machen. Bis auf die kleine Hündin hatten alle Welpen getrunken. Die kleine Hündin war sehr schwach und atmete mit Schnappatmung. Das kommt manchmal vor verschwindet dann alsbald. Weil die Hündin nicht in der Lage war zur wärmenden Mama zu kriechen wurde sie mit einem Dinkelkissen gewärmt, die Schnappatmung blieb.

Müde und froh schaute ich Hannah und ihren Kindern zu, da setzten wieder Presswehen ein. Ganz deutlich waren sie zu sehen. Im Liegen ohne auch nur den Kopf zu heben presste sie einen 6 Welpen heraus. Einen blauen putz munteren, 348g schweren Rüden. Ein „Sahnetüpfelchen“ auf dem Wurf.

Müde und glücklich schlief ich ein. Mehrmals bin ich in der kurzen Nacht noch aufgestanden um die kleine Hündin an den wärmenden Bauch der Mama zu schieben. An ihrem hilflosen Zustand änderte sich nichts.

Gleich am Morgen verständigte ich mich mit meiner Tierärztin. Sie untersuchte die kleine Hündin und kam zu dem bitteren Ergebnis dass ich bereits ahnte. Ich ließ die kleine Hündin über die Regenbogenbrücke gehen.

Neben dem Apfelbäumchen ruht die kleine Hündin nun. Das Bäumchen wird mich immer an sie erinnern.

Nach dem bitteren Abschied erfreue ich mich nun an 5 wunderschönen, kräftigen, munteren Welpen und einer äußerst fürsorglichen Mutter Hannah. Die Welpen haben alle schon sehr gut zugenommen.