Gestern Abend erblickten sie das Licht der Welt, die Welpen von Lucy von Syracus und Racker-Jacky von Preußen.
Lucy hatte schon ihr Frühstück und selbst die leckersten Dinge verschmäht, schlich nur durch die Gegend. Mittags zeigte sie große Unruhe, zog sich ins Schlafzimmer in ihre Schlafhöle zurück, dann wieder zu mir, wieder ins Schlafzimmer… Ich stellt ihr die Wurfschale ins Schlafzimmer unter das Bett. Die hat sie sofort angenommen um darin ihr Lager zu scharren, was heißt, darin liegende Decken und Fellchen in größt mögliche Unordnung zu bringen. Das Wetter war extrem drückend und draußen nicht zum Aushalten.
Am Nachmittag begann sich Lucys kleiner Körper in Abständen sichtlich unter Wehen zu krümmen und sie hechelte vor Anstrengung sehr heftig. Weil Lucy bisher keine, für mich ersichtlichen, Vorzeichen der Geburt gezeigt hatte und auch erst der 58. Tag der Trächtigkeit war, konnte ich zunächst nicht glauben, dass sie schon richtige Presswehen hatte. Als ich sie kurz allein ließ, um zur Toilette zu gehen, folgte sie mir kurz darauf, krümmte sich unter einer Wehe und bei erhobenem Schwanz verlor reichlich Flüssigkeit. Es lag die Vermutung nahe, dass eine Fruchtblase geplatzt ist. Dann musste der erste Welpe bald kommen.
Das dauerte jedoch noch weit mehr als eine Stunde. Ohne jegliches Geräusch war er plötzlich da. Nur zu hören und zu sehen daran, dass Lucy wie wild leckte. Da war der Erste Welpe da, ganz in seinen Hüllen, die Lucy auch nicht verstand zu öffnen. Schnell befreite ich den kleinen schwarzen leblosen Rüden, leider zu spät. Alle Versuche ihn zum Leben zu erwecken waren vergeblich. Viel Flüssigkeit floss aus seinem kleinen Mäulchen und aus der Nase. Der Geburtsvorgang hatte für ihn einfach zu lange gedauert. Für einen Havaneserwelpen war er ein Riese. Sicher konnte sich die Geburtswege nicht schnell genug weiten, um die „große“ Frucht hindurch zu drücken. Schade.
Gleich nach dem Ersten kam schon der zweite Welpe, deutlich kleiner. Schnell befreite ich ihn aus seinen Hüllen und trennte die Nabelschnur. Auch der Zweite Welpe hatte etwas Fruchtwasser in den Atemwegen. Nach kräftigem Rubbeln, immer wieder die Atemwege frei wischen und intensivem Belecken durch Lucy holte er bald Luft und voller Erleichterung vernahmen wir seinen ersten kräftigen Quiker. Eine Hündin war geboren.
Nicht lange danach kam Hündin Nummer Zwei. Sie kam in Steißlage und es dauerte eine „Ewigkeit“ bis Lucy sie vollständig herausgepresst hatte. Schnell alle Hüllen ab, Nabel durchtrennt und schon war sie munter.
Nach weiteren 15 Minuten wieder ein Welpe in Steißlage. Bei ihm waren die Hüllen schon geplatzt. Kaum war er ganz heraus aus seiner Mama, war er schon mobil und verlangte nach der Futterquelle. Hündin Nummer 3.
Danach wurde Lucy schnell ruhiger. Die Welpen fanden die Milchquellen, labten sich und schliefen erschöpft ein. Ein schönes Bild.
Heute sind die Welpen schon dickbäuchig und glänzend. Es fällt schwer, sich von der Wurfkiste zu trennen.