Das Herbstseminar aus 2008 hatte seine Abschlussprüfungen erst im Januar. Am Samstag stand die schriftliche Prüfung auf dem Programm. Mit der erfreulichen Nachricht, dass der theoretische Teil von allen bestanden wurde, ging es am Sonntag in die praktische Prüfung mit dem Hund.
3 Teams stellten sich den Aufgaben. Was für einen Laien gar nicht so schwierig aussehen mag, ist für die Hunde purer Stress. In einen unbekannten Raum, mit vielen fremden Menschen getragen werden, ohne sich umsehen zu dürfen, anfassen, kuscheln, bedrängen und vereinnahmen lassen durch zahlreiche fremde Menschen ist für den kuscheligsten Hund keine Freude.
Belästigung durch laute, merkwürdig aussehende Personen, angerempelt werden von Anderen, ein anstarrender Mensch mit Krücken und plötzlich laut kreischende und strampelnde Menschen im Raum verlangen dem Hund und auch dem Hundeführer sehr viel ab. Ein Therapiehund braucht starke Nerven und einen souveränen Hundeführer an dem er sich jederzeit orientieren kann.
Diesmal kam nur ein Team durch.
Ein Team scheiterte am Anstarren, der Hund wurde aggressiv gegen den Anstarrenden. Die Erklärung gab es nach der Prüfung. Der Hund, der super gut in der Unterordnung steht und mit Frauchen ein tolles Team, nicht nur bei der Rettungshund-Arbeit ist, kam erst 2-jährig zu Frauchen. Der Abgabegrund der Vorbesitzerin war, das er sein damaliges Frauchen ernsthaft bedrohte. Diese hatte versucht den Hund, durch bedrohen ihrerseits, von bestimmten Handlungen abzuhalten. Der junge Hund hatte für sich gelernt, dass er bei Bedrohung durch Menschen mit aggressiven Drohungen seinerseits, Mensch dazu bringt von ihm ab zu lassen.
Das andere Team scheiterte an zu vielen Punktabzügen bei den einzelnen Aufgaben als auch daran, dass der Vierbeiner beim Schreien und Trampeln der anwesenden Personen nicht unter Kontrolle zu bringen war.