Hunde im Seniorenheim

Kaninchen Agnes ist immer dabei

Rezension: „Therapiehund“ Beardie Revue 2006

Das Thema Therapiehunde findet zunehmend endlich auch in Deutschland Interesse. Ich freue mich darüber, zunehmend über Beardies zu lesen, die als Therapiehunde im Einsatz sind. Seit November 2003 arbeite ich sehr intensiv mit meinen Hunden im Besuchsdienst und therapeutisch. Momentan gehen meine Beardie Damen Nelly und Frieda (Olga von den Waldgeistern) mit mir freudig ihrer Arbeit nach. Meiner Ausbildung zum Therapiehundeteam beim Berufsverband für Therapie- und Behindertenbegleit- hunde (nach dem Schweizer Konzept) folgte eine Ausbildung zum Ausbilder für Therapie- und Behindertenbegleithunde. Seit 2004 bilde ich Therapiehundeteams aus. Wöchentlich sind wir drei bis vier mal im Einsatz. Keiner meiner Hunde darf öfter als drei mal in der Woche maximal je eine Stunde in einem Seniorenheim im Einsatz sein, denn diese Arbeit ist für die Vierbeiner die anstrengendste. Ähnlich Energieraubend sind Einsätze in Behinderteneinrichtungen. Bei Kindern und Jugendlichen können die Hunde weit mehr verkraften, immer einen entsprechenden Ausgleich in Form von freier körperlicher Bewegung, Spiel mit dem Rudelführer und genügend Zeit zum Schlafen und ruhen vorausgesetzt. Derzeit betreuen wir zwei Senioreneinrichtungen, die im Wechsel 14-tägig besucht werden, zwei mal wöchentlich ein Projekt mit drogenabhängigen Jugendlichen und ein mal wöchentlich ein Projekt mit adipösen Kindern. In Senioreneinrichtungen unterstützt uns das Kaninchen Ria. Auf die Qualität unserer arbeit wirkt sich sehr positiv aus, dass ich hier generell nur noch mit einem Hund arbeite. Ist das Kaninchen im Einsatz hat der Hund Pause zum Verschnaufen. In der Ausbildung der Therapiehundeteams zeigt sich, dass es das größte Problem der Hundeführer ist, zu erkennen, wann der Hund seine Leistungsgrenze überschreitet. Die Stresszeichen werden zu wenig wahr bzw. nicht ernst genug genommen. Ein Problem, dass auch ich am Anfang hatte. Den Terrier, den ich ausgebildet und zwei Jahre im Einsatz hatte habe ich einmal überfordert, am nächsten Tag war er krank. Nun zum Beitrag von Dr. Antonietta Pallavicini einige Anmerkungen. Frau Dr. Pallavicini schreibt „…der Therapiehund ist passiv, der Besuch von Hundeführer und Hund ist die Therapie.“ Ein Passiver Hund ist keine Therapie. Der Besuch bei den Senioren etc. lebt von der Lebendigkeit des Hundes von der intensiven Kommunikation mit dem Mensch, von der freien Interaktion zwischen Mensch und Hund. Ein guter Therapiehund geht auf die Besuchten zu und animiert zur Kontaktaufnahme und er erkennt, wo mehr und wo weniger „Hilfe“ nötig ist. Er berücksichtigt wer Angst hat und bietet sich an wo besonders großer Bedarf nach körperlichem Kontakt ist. Ein Hund, der einfach nur zum Besuch kommt ist für mich ein Besuchshund. Er kommt, verbreitet Freude, regt zu Gesprächen und zum sich bewegen an, bringt Abwechslung in den Alltag uvm. Die Palette der positiven Wirkungen auf die Besuchten ist lang. Von therapeutischer Arbeit mag ich hier jedoch nicht sprechen denn es findet keine zielgerichtete Arbeit statt. Die therapeutische Arbeit beginnt für mich bei den Besuchen Einzelner in ihrem Zimmer, oft ans Bett gefesselt. Hier geht es meist um die gezielte Aktivierung von Körperfunktionen, Bewegung bzw. Bewegungsabläufen. Der Hund ist in der Lage, uns Menschen auf einer Ebene anzusprechen, auf der wir kaum in der Lage sind miteinander kommunizieren. Deshalb vermag besonders der Hund, wie Pferd und Delfin, beim Menschen Wirkungen hervor zu rufen, die wir Zweibeiner in der Form oft nicht auslösen können. Ein markantes Beispiel sind Komapatienten. Trotz intensiver Bemühungen gelingt es dem Pflegepersonal kaum Reaktionen zu erreichen. Kommt der Hund, beschleunigt sich rasch die Atmung und der Puls, es kommt Bewegung in den ganzen Körper und die Mimik verändert sich leicht. Der Besuch bei spastisch gelähmten führt schnell zur Entkrampfung der Hände, des ganzen Körpers. Verkrampfte Hände von Senioren werden meist innerhalb von 2 -3 Minuten so locker, dass sie sich problemlos öffnen lassen. Für die Betroffenen ist das eine großartige Entspannung, für den Hund Schwerstarbeit. Personen, die sich nach schweren Unfällen oder traumatischen Ereignissen aufgegeben haben, werden durch Tiere, insbesondere durch Hunde wieder „zum Leben erweckt“. Die Einsatzmöglichkeiten für unsere Vierbeinigen Freunde sind unglaublich vielfältig. Der Beardie ist ausgezeichnet für diese Arbeit geeignet. Er zeigt charmant aber deutlich, wann er nicht mehr kann. Das erleichtert die Arbeit sehr. Die Signale zu erkennen und ihn dann aus seiner Arbeit zu entlassen liegt in unserer Hand und in unserer Verantwortung. Besuchsdienst und Therapiehundearbeit sind wundervolle Aufgaben- gebiete für Hund und Hundeführer, gleichzeitig Schwerstarbeit für unsere treuen Begleiter. Bewahren wir sie vor Schaden der Ihnen aus Ihrer unendlichen Hingabebereitschaft erwachsen könnte.

Karin Kockel

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Bearded Collies als Therapiehunde

Die Welpen wachsen und gedeihen mit kaum fassbarer Geschwindigkeit. Nun sind sie schon 8 Wochen alt und können zu ihren Familien ziehen. Vor der Abreise der Ersten fuhren wieder alle Welpen nebst Mama Trine ins Seniorenheim nach Neuruppin. Die lustige Schar fand es nicht so toll im Kofferraum zu fahren. Als Erste hatte sich Charlyn

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der Hund muss geduldig warten bis er seine Belohnung bekommt und darf nicht grob sein beim Aufnehmen des kleinen Futterbrockens

Frieda im Seniorenheim

Weil Lucy im Schwangerenurlaub ist, begleitet mich nun, neben dem Kaninchen Agnes, meine Frieda ins Seniorenheim. Frieda hat Spaß bei der Sache und genießt es allein mit mir unterwegs zu sein. Es ist eine Freude mit ihr zu arbeiten Die Bewohner bewundern sie und lassen sich von ihr leicht zu diverse Aktivitäten animieren. Gern holt

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mein allererster Einsatz in einem Seniorenheim mit meiner unvergessenen Nelly

Arbeit in Senioreneinrichtungen

Diese Arbeit ist derzeit unser Haupteinsatzgebiet. 219 Besuche in verschiedensten Senioreneinrichtungen haben meine Hunde Nelly und Tom von November 2003 bis Ende März 2005 erfolgreich gemeistert. Seit Januar 2005 werden sie von Frieda unterstützt. Mit einigen Einrichtungen gibt es eine sehr schöne regelmäßige Zusammenarbeit. Meine Erfahrung ist, dass die Hunde 3 einstündige Besuche pro Woche über einen längeren Zeitraum gut verkraften. Bei solch intensiver Arbeit ist entsprechender Ausgleich unerlässlich. Das heißt täglich eine Stunde im Rudel über die Wiesen toben. Genügend Ruhezeit nach der Arbeit und möglichst täglich Spielen mit dem zweibeinigen Rudelführer. Dabei sind Spiel und einige Unterordnungsübungen immer miteinander verknüpft. Bei der Arbeit mit den Senioren steht der möglichst enge Kontakt zum Hund im Vordergrund. Der wird mittels Leckerli hergestellt. Dabei soll der Hund nicht nur das Leckerli manierlich aus der Hand nehmen und dann wieder verschwinden, sondern sich anfassen, streicheln und vielfach drücken lassen. Im besten Fall, bietet der Vierbeiner sich an zur Kommunikation mit dem jeweiligen Zweibeiner. Was so einfach aussieht hat seine Tücken. Die vielen gut gemeinten Liebkosungen sind für den Hund arger Stress. Dazu kommen räumliche Enge, unglaublich viele Gerüche, Geräusche, ungewöhnliche Bewegungen, technische Geräte und nicht zuletzt Speisereste an Sachen, Rollstühlen auf dem Fußboden und im Bett sowie Essen auf dem Tisch. Um möglichst engen Kontakt herstellen zu können hat es sich bewährt, die Hunde auf einen Stuhl etc. zu setzen. Der kleine Tom darf mitunter direkt auf den Schoß. Zu Bettlägerigen dürfen die Hunde sich durchaus auch mal dazu legen. Das Bedürfnis der Senioren nach körperlichem Kontakt, Streicheleinheiten und verbaler Kommunikation ist groß. Untereinander ist Körperkontakt verpönt. Beim Reden könnte man ja was falsches sagen. Dem Hund gegenüber ist das alles erlaubt. Hier werden die verdrängten Emotionen herausgelassen. Es wird gestreichelt, gedrückt, mit Leckerli verwöhnt und auch mal die ganze Lebensgeschichte erzählt. Die Hunde wirken als Ventil. Sie bringen wieder leben in die alten Leute, erzeugen klare Gedanken oder deutliche Worte, setzen Sprachzentren in Gang, motivieren verkrampfte Muskeln oder den ganzen Körper zu bewegen, zu reden und miteinander zu kommunizieren, auch über die Zeit des Besuches hinaus. Zunehmend erlebe ich, dass sich Heimbewohner erst nach sehr langer Zeit für die Tiere öffnen. Bis zu einem halben Jahr hat es schon gedauert bis der Vierbeinige Besuch das erste mal angefasst wurde, nun aber regelmäßig gestreichelt und gleichzeitig auch gesprochen wird. Solche Erlebnisse gehören für mich zu den besonders wichtigen. Nicht unerwähnt bleiben soll das Kaninchen Ria. Eine Häsin der Rasse „Thüringer Kaninchen“. Für die Hunde gehört es zum Rudel dazu. Es erfreut sich großer Beliebtheit. Senioren, die die Hunde ablehnen sind meist für das Kaninchen zu begeistern. Danach dann auch für die Hunde. Durch den Einsatz des Kaninchens kann ich meinen Hunden so manche kleine Verschnaufpause verschaffen. Es ist jedes mal aufs neue beeindruckend wie viel Freude und emotionales Wohlbefinden die Heimbewohner bei unserem Besuch erfahren. Das ist meine Kraftquelle.

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Carl - kleine Verschnaufpause

Welpenbesuch im Seniorenheim

Frieda war mit ihren 8 Welpen zu Besuch im Senioren Wohnpark Neuruppin. Die Bewohner des Heimes kennen Frieda schon vom Welpenalter an, sie nehmen teil an ihrem Leben. Interessiert haben sie ihre Ausstellungserfolge verfolgt. Besonders groß war das Interesse natürlich als ich erzählte, dass Frieda Nachwuchs bekommen wird. Nachdem 8 gesunde Welpen geboren waren habe

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